Seminar Summer Semester 2024
SPACE + BODY = PLACE
Intuitive bodily experiencing of space
Intuitive körperliche Raumerfahrung
GdE – Chair of Foundations of Architectural Design at the TU Dresden
The three Is
Intuition-Intention-Imagination
Let’s begin by adopting an entirely nonreferential approach to existing spaces, initially engaging with them through our bodies and immersing ourselves in the spatial environment before subjecting it to analysis. We are to intuitively experience atmospheres, shaped by the interplay of spatial parameters, before consciously thinking about them. We are to enjoy a total multi-sensory experience of the architecture, before thinking about the architect’s intention.
This exercise make us the user before we become the designer. Right at the beginning, before we turn on our architectural minds, we are to flow through space and let it influence us. We are to let our bodies intuition take over and let someone else’s intentional spatial manipulations guide us.
Has our view been steered in a certain direction?
Has a surface invited us to take a seat?
Do we feel like quickly passing through or maybe like taking our shoes off and walking barefoot?
Intuitively experiencing already built spaces is essential for the growth of the architect, because it teaches us the potential results of our work, without forgetting all the human senses, which are easily forgotten in today’s world of visual dominance.
The general aim of these exercises is to understand spatial parameters as tools for creating atmospheres, which then, through the intuition of their users, provoke the creation and embodiment of places. Understanding spatial parameters, what they are in terms of properties and character, and how to manipulate them is the architect’s craft. But it is also important to understand the existence of a blurry experiential threshold between the intentional on the part of the architect and the intuitive on the part of the user, both accompanied by imagination.
On the one hand, our process as creators of space is based on imagination and intention. On the other hand, we are all users of our physical environment, responding intuitively to spaces and embodying our spatial experiences in our being and imagination.
Intuition, intention and imagination are in constant interaction.
Furthermore, this exercise isn’t just for architects.
Architecture, both on the side of the user and the creator, is based on imagination.
All humans have a very intimate relationship with space, so understanding our built environment should be part of our primary education. We learn basic principles in maths, biology, chemistry, etc. but our spatial perception is sadly not something everybody trains. Every potential inhabitant of architecture should developed some basis in analytical thinking towards space and its parameters, so that the dialogue about making spaces could be elevated and the importance of spatial quality wouldn’t be questioned.
In this seminar we will explore the three Is and also seek for effective ways of conveying them to people outside the field of architecture, thereby bridging the communication gap.
Die drei Is
Intuition-Intention–Imagination
Beginnen wir mit einer völlig nicht-referentiellen Auseinandersetzung mit bestehenden Räumen, indem wir sie zunächst mit unserem Körper erfahren und in die räumliche Umgebung eintauchen, bevor wir sie analysieren. Wir sollen Atmosphären, die durch das Zusammenspiel räumlicher Parameter entstehen, intuitiv erleben, bevor wir bewusst darüber nachdenken. Wir sollen eine umfassende multisensorische Erfahrung der Architektur genießen, bevor wir über die Intention des Architekten nachdenken.
Diese Übung macht uns zum Nutzer, bevor wir zum Entwerfer werden. Von Anfang an, bevor wir unsere architektonischen Gedanken einschalten, sollen wir durch den Raum fließen und ihn auf uns wirken lassen. Wir sollen unsere körperliche Intuition übernehmen lassen und uns von den absichtlichen räumlichen Manipulationen anderer leiten lassen.
Wurde unser Blick in eine bestimmte Richtung gelenkt?
Hat uns eine Oberfläche zum Sitzen eingeladen?
Haben wir das Gefühl, schnell hindurchgehen zu müssen oder vielleicht die Schuhe auszuziehen und barfuß zu gehen?
Die intuitive Erfahrung bereits gebauter Räume ist für das Wachsen des Architekten entscheidend, denn sie lehrt uns die potenziellen Ergebnisse unserer Arbeit, ohne dabei alle menschlichen Sinne zu vergessen, die in der heutigen Welt der visuellen Dominanz leicht übersehen werden.
Das allgemeine Ziel dieser Übungen ist es, die räumlichen Parameter als Werkzeuge zur Schaffung von Atmosphären zu verstehen, die dann durch die Intuition ihrer Benutzer die Schaffung und Verkörperung von Orten provozieren. Das Verstehen der räumlichen Parameter, ihrer Eigenschaften und ihres Charakters, und wie man mit ihnen umgeht, ist das Handwerk des Architekten. Es ist jedoch auch wichtig zu verstehen, dass es eine unscharfe Erfahrungsschwelle zwischen der Intention des Architekten und der Intuition des Nutzers gibt, die beide von der Imagination begleitet werden.
Einerseits basiert unser Prozess als Raumgestalter auf Imagination und Intention. Andererseits sind wir alle Nutzer unserer physischen Umgebung, reagieren intuitiv auf Räume und verkörpern unsere Raumerfahrungen in unserem Sein und unserer Vorstellungskraft.
Intuition, Intention und Imagination stehen in ständiger Wechselwirkung.
Darüber hinaus ist diese Übung nicht nur für Architekten gedacht. Architektur beruht sowohl auf der Seite des Nutzers als auch auf der des Planers auf Imagination. Alle Menschen haben eine sehr enge Beziehung zum Raum, daher sollte das Verständnis unserer gebauten Umwelt Teil unserer Grundausbildung sein. Wir lernen die Grundprinzipien von Mathematik, Biologie, Chemie usw., aber unsere räumliche Wahrnehmung wird leider nicht von jedem geschult. Jeder potenzielle Nutzer von Architektur sollte eine Grundlage im analytischen Denken über den Raum und seine Parameter entwickeln, um den Dialog über die Gestaltung von Räumen zu verbessern und die Bedeutung der räumlichen Qualität nicht in Frage zu stellen.
In diesem Seminar werden wir die drei I’s erforschen und auch nach effektiven Wegen suchen, sie Menschen außerhalb der Architekturwelt zu vermitteln und so die Kommunikationslücke zu überbrücken.