Paul Konstantin Riecke
“The dancer has his ears in his toes.”
– Friedrich Nietzsche
A visit to the Maria Regina Martyrum memorial church in Berlin, built in 1963 by architects Hans Schädel and Friedrich Eber…
Ein Stein liegt auf dem anderen in einer enormen Schwere. In der Fuge zwischen beiden scheint der Raum gedrückt und unsicher, geprägt von dem Schatten des Kirchenschiffs. Der Boden und die Decke stehen sich dabei in ihrer Materialität als Konkurrenten gegenüber wobei der Raum dazwischen ihnen zum Opfer fällt. Dahinter erscheint der Ort im Kontrast viel leichter und freier, da er nach oben hin konkurrenzlos wirkt. Der Raum in der Schwerelosigkeit würde in seiner Kubatur und Materialität keinen Anhaltspunkt von Oben und Unten bieten. So spiegeln sich die Betonwände und auch die Materialität der Bänke in der Decke wieder. Alleine das Licht sorgt für eine direkten Unterschied zwischen Erde und Himmel. Die Materialien des Raumes lassen mich verloren wirken. Der Boden ist glatt und kalt und steht im Kontrast zur rauen Betonwand. Das einfallende Licht verstärkt die Wirkung der Wand mit ihren verschiedenen Blöcken. Die einzige Quelle von warmen Material sind die hölzernen Bänke auf denen man auf den Altar schaut
WHAT
INSECURE
Nach dem die Bilder der Stadt verschwunden sind befinde ich mich in einer unerwarteten Situation. Ich versuche mich zunächst zu orientieren und Klarheit zu schaffen ob ich an dem richtigem Ort bin. Meine Augen versuchen vergebens andere Personen zu finden an denen ich mich orientieren kann und die mir mein Handeln vorgeben können. Nachdem ich mich mit dem Raum vertraut gemacht habe gehe ich Stufe für Stufe auf den mir einzig ersichtigen Eingang zu.
HOW
CRACK
Ein Stein liegt auf dem anderen in einer enormen Schwere. In der Fuge zwischen beiden scheint der Raum gedrückt und unsicher, geprägt von dem Schatten des Kirchenschiffs. Der Boden und die Decke stehen sich dabei in ihrer Materialität als Konkurrenten gegenüber wobei der Raum dazwischen ihnen zum Opfer fällt. Dahinter erscheint der Ort im Kontrast viel leichter und freier, da er nach oben hin konkurrenzlos wirkt.
WHY
DISCONNECT
Die Kirche soll dem Besucher zum Gedenken an die Gewaltherrschaft des NS-Regimes anregen und dem Vergessen entgegenwirken. Dazu wurde ein möglichst distanzierter Ort geschaffen der sich von der Umgebung des lauten und hektischem Berlin deutlich abgrenzt. Man soll sich von seinem Alltag lösen und seine Gedanken ganz den Opfern widmen, an denen sich auch die Kunst vor Ort orientiert.
WATERHOUSE
Was wäre wenn?
Ich flute den Innenhof der Kirche und lasse einen künstlichen See entstehen. Das Gebäude wird zu einem Haus am See, was sich im Wasser spiegelt. Der Raum wird nun noch intimer und abgegrenzter von der Außenwelt. Der Zutritt wird weiter erschwert, indem man nun ein Boot benötigt um das Haus zu betreten. Durch die meditative Stille hört man nun das plätschern von Wasser.
WHAT
LOST
Die betörende Stille kriecht mir in die Ohren. In den ersten Minuten macht der Raum mir Angst, die Wände scheinen näher zu kommen und ich bin sichtlich angespannt. Irgendwo fallen tropfen in ein Wasserbecken, die Geräusche der Außenwelt dringen leise und dumpf durch die Wände. Kurzzeitig vergesse ich meinen Weg durch die laute und aufgewühlte Stadt, ich vergesse den Stress, ich vergesse die Zeit. Meine Gedanken versinken in einem Nebel der mich nach einer Zeit komplett einnimmt.
FOUND
In dem Stadium der tiefsten Entspanntheit beschließe ich den Raum für mich zu entdecken. Mein Blick gelangt wieder und wieder suchend zu dem Licht in der Decke und zu dem bunten Altarbild. Ich laufe durch den Raum und bin extrem sensibel für alle micht störenden Geräusche und Lichter. Ein für mich nicht aushaltbares elektronisches fiepen hindert mich daran in die goldene Kammer zu gehen.
HOW
MIRRORED
Der Raum in der Schwerelosigkeit würde in seiner Kubatur und Materialität keinen Anhaltspunkt von Oben und Unten bieten. So spiegeln sich die Betonwände und auch die Materialität der Bänke in der Decke wieder. Alleine das Licht sorgt für eine direkten Unterschied zwischen Erde und Himmel.
BRUTAL
Die Materialien des Raumes lassen mich verloren wirken. Der Boden ist glatt und kalt und steht im Kontrast zur rauen Betonwand. Sie besitzt besteht aus einzelnen Blöcken und Abdrücken von der Holzschalung. Das einfallende Licht verstärkt die Wirkung der Wand mit ihren verschiedenen Abstufungen. Die einzige Quelle von warmen Material sind die hölzernen Bänke auf denen der Blick auf den Altar gelenkt wird.
WHY
MEDITATE
Der Innenraum, wie auch der Außenraum, spiegeln die selbe atmosphärische Wirkung wieder. Die Materialtemperaturen im Innenraum sind zu einem großen Teil aus kaltem Stein, das einzige was zum berühren einlädt sind die Bänke. Auf diesen fokussiert man sich automatisch auf den Altar mit dem bunten Gemälde “Das himmlische Jerusalem”. Die gleichbleibenden Materialien lenken einen nicht ab, die Bänke laden zum Gedenken, aber nicht zum verweilen ein und der Raum ist entkoppelt von der Außenwelt. In dieser Situation findet man zur größten Konzentration.
STATEMENT
Die Materialien geben dem Benutzer klare Anweisungen. Die Taufkapelle ist als besonderer Raum golden gestrichen und hinterfragt ob man den ihnen ungefragt betreten sollte. Die Wände schließen den Raum klar ab und geben gleichbleibend keinen Grund die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Der Boden aus Granitplatten und ist klar zur Bewegung und nicht zum Aufenthalt gedacht. Alles soll dem Besucher wenig Ablenkung und klare Anweisungen geben.