Paul Konstantin Riecke with a non-architect guest
“The dancer has his ears in his toes.”
– Friedrich Nietzsche
A visit to the Ufa-Kristallpalast cinema in Dresden, built in 1998 by Coop Himmelb(l)au…
WHAT
FORCED
Interview: Mit dem Betreten des Platzes, an dem sich das Haus befindet „springt“ es einen als Solitär vor der Straße an. Das Haus dehnt und steckt sich in polygonalen Formen, sodass es dem Betrachter näher wirkt, da sich das Gebäude nach oben hin aufweitet. Vor allem im Kontrast zu den geradlinigen Bauten der Prager Straße stechen einem die Spitz zusammenlaufenden Linien aus der Metall- und Glaskonstruktion ins Auge.
HOW
GEOMETRY
Die vielen Linien des Hauses bilden polygonale Flächen, die in verschiedensten Winkeln zusammenlaufen und eine expressive Form bilden. Auch im Grundriss ist die Kristallstruktur des Gebäudes ablesbar und steht im starken Kontrast zu den umliegenden, schlicht geformten Bauten. Der Mensch ist rechte Winkel gewöhnt und fokussiert sich auf andersartigen Erscheinungen im Stadtbild.
WHY
EXPERIMENT
Das Gebäude ist in einer abstrakten Architektursprache gebaut, die sich extrem auf das Konzeptionelle bezieht. Die Architekten wählten dafür eine expressive Kristall-Form, die aus den Materialien der Zeit geformt ist. Es soll auf sich aufmerksam machen, es soll zur Diskussion anregen und es soll polarisieren.
GEOMETRY
DISORDER
WHAT
SCENE
Interview: Durch den Blick nach unten und den vielen ungeordneten Wegen fühlte sich der Ort wie die Kulisse eines Filmes an, an dem eine Verfolgung gedreht wurde. Man selbst schlüpft dabei in die Rolle des Beobachters und schaut auf den Treppenabsätzen nach unten und entdeckt dabei andere Wege und Orte. Durch das nicht homogene System von Treppen und Fluren entstehen immer neue Situationen, die zum Hinschauen anregen.
HOW
DISORDER
Der auf den ersten Blick ungeordnete Außenraum spiegelt sich auch Innen wieder. Man ist überfordert mit den Möglichkeiten des Raumes und entdeckt durch die abstrakte Ausgestaltung immer wieder Situationen, die einem vorher nicht aufgefallen sind. Das entstehende Gefühl von Neugier und Unbehagen schleicht sich ein, da man den Ort nicht sofort versteht und kennen kann.
WHY
COLLIDING STRUCTURS
Das Gebäude besteht aus zusammengesetzten Formen, die in ihrer Gesamtheit ein Volumen bilden, in dem eine zweite innere Struktur erkennen kann. Indem die Strukturen kollidieren und aufeinander reagieren, bilden sich Spitzen und Nischen, die das Gebäude expressiv gestalten. Die Materialien kollidieren, genauso wie die Formen und erzeugen eine dramatische Spannung, die den Nutzen im Innenleben nach außen widerspiegeln.
LIFELESS
WHAT
DISTANCE
Interview: Die Materialien aus Stahl und Beton stehen in der Verbindung mit etwas Kaltem, unpersönlichem, was durch persönliche Erfahrungen geprägt ist. Es wird dem einem Zaun verglichen, der die Möglichkeit eines persönlichen Gestaltens verringert. Sie schaffen eine Distanz zwischen den Betrachter und seinem positiven atmosphärischen Erlebnis für den Ort.
HOW
LIFELESS
Stahl und Beton sind beides sehr „kalte“ und harte Materialien, die weniger im direkten Kontakt zu uns stehen. Sie riechen nicht, sie geben keine Geräusche von sich und besitzen eine monotone Struktur, weshalb sie als etwas Lebloses, Unpersönliches wahrgenommen werden. In diesen Materialien gibt es keine Individualität wie bei uns Menschen oder Gegenständen, deshalb kann man mit diesen keine positive emotionale Beziehung aufbauen.
WHY
ANTI THE OLD
Das Gebäude soll dem Besucher eines neuartiges, modernes Gefühl vermitteln. Stahl und Beton in experimentellen Formen heben sich deutlich von den damaligen Gebäuden ab und sollten einen möglichst starken Kontrast vor allem zu den bestehenden Gebäuden aus dem 19. und 18. Jahrhundert bilden. Das Verwenden von wenigen Materialien strahlt ein einheitliches Erscheinungsbild aus und stellt die Form vor das Material.