ARCHITECTURAL INTENTIONALITY
Nico Hölzel
„The Voided Void“ – Daniel Liebeskind
Am Ende eines ansteigenden Tunnels treffe ich auf eine schwarze Tür. Ich drücke die Klinke nach unten und probiere, die Tür zu öffnen. Sie scheint sich meiner Handlung widersetzen zu wollen, weshalb ich mein ganzes Körpergewicht einsetze, um sie aufzuschieben. Das Erste, was ich nach Betreten des Raumes feststelle, ist die Kälte, die sich um meinen Körper legt. Ich bewege mich intuitiv an eine Wand, in der Hoffnung dort Wärme zu finden. Doch die aus Beton gegossene Wand besitzt die gleiche Temperatur wie der Raum. Ich bleibe dennoch an ihr, sie gibt mir Halt. Ich lasse meinen Blick schweifen. Es gibt nichts, nichts außer Leere. Ich sollte mich leicht fühlen, tue ich aber nicht. Die Leere selbst scheint eine Masse zu besitzen, ich spüre wie sie auf meine Schultern drückt. Der Raum strahlt etwas Bedrohliches, Einschüchterndes aus. Trotzdem fühle ich mich sicher und ruhig. Woran liegt das? Vermutlich an dem kleinen, schmalen Fenster weit über mir an der gegenüberliegenden Wand, die einzige Lichtquelle in diesem Raum. Die Größe des Fenster steht seiner Bedeutung für die Raumatmosphäre diametral gegenüber. Gerade durch seine Winzigkeit schenkt sie dem Raum und mir so viel Kraft und Hoffnung.